DEGU-ZUCHTVEREIN E.V.

Züchter

Der Standard für Züchter in diesem Verein orientiert sich an dem Tierschutzgesetz (TierSchG), den Richtlinien des TVT – Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V. und einigen von unseren Züchtern bestimmten Zusätzen. 

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Leitziele

Zucht

Grundkenntnisse der Zucht, Genetik, Vererbung und Haltungsbedingungen.

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Nachwuchs

Verantwortungsvoller Umgang mit dem Nachwuchs.

Verpflichtung

Fürsorgepflicht gegenüber den Zuchttieren und deren Gesundheit.

Degus aus kontrollierter Zucht

Was genau bedeutet das?

Den Degu-Zuchtverein e. V. zeichnet aus, dass wir uns für eine definierte Regelung der Zucht (s. Zuchtordnung) entschieden haben, in der Gesundheit und Tierschutz einen hohen Stellenwert haben.

Darüber hinaus beobachtet der Degu-Zuchtverein Entwicklungen im Bereich der Deguzucht kritisch. Alle Züchter im Degu-Zuchtverein sind verpflichtet, sich an die Regeln zu halten und Kontrollen ihrer Zucht zu akzeptieren. Dafür stellt der Degu-Zuchtverein den Züchtern sein gesammeltes Wissen zur Verfügung. All dies dient dazu, die kontrollierte Zucht von Degus zu fördern.

Für diesen Zweck hat der Degu-Zuchtverein Jahressiegel eingeführt, dieses Siegel wird nur an Züchter verliehen, welche die jährliche Kontrolle des Vereins bestanden haben.

Degu-Zuchtverein e. V. Siegel 2021

Ausbildung

Am Anfang steht die Qualifikation. Die angehenden Züchter müssen sich zunächst fortbilden und das Basiswissen für die Zucht von Degus erlangen.

Abnahme der Zuchtstätte

Der Degu-Zuchtverein kontrolliert die Zuchtstätte des Züchters. Diese muss die Vorgaben der Zuchtordnung und des Tierschutzgesetzes erfüllen.

Zuchtzulassung

Bei der Zuchtzulassung prüft der Degu-Zuchtverein, ob die Degus für die Zucht geeignet sind. 

Anforderungen an Züchter

Die Zuchtordnung die darin genannten Haltungsrichtlinien des Degu-Zuchtverein e.V. sowie die jeweils gültigen Tierschutzgesetze mit ihren Ausführungsbestimmungen sind für jedes Mitglied bindend.

Nachfolgend sind die wichtigsten Eckpunkte genannt.

Zulassung zur Zucht

Zur Zucht dürfen nur Degus herangezogen werden, die einen Stammbaum mit mindestens 2 unverwandten Generationen besitzen. Jedes Zuchttier muss mit einem vollständig transparenten Stammbaum angemeldet werden.

Grundwissen zur Genetik

Der   Züchter   muss   über   ein   Grundwissen   an   Genetik   verfügen.   Er   verpflichtet   sich   zur Weiterbildung und Vertiefung dieses Wissens.

Verpaarungsbestimmungen

Die Zuchttiere sollen anhand ihrer Abstammung so ausgesucht werden, dass immer die beiden mit dem geringsten Verwandtschaftsgrad verpaart werden. Regulierung des Mindestalters, der Wurfanzahl pro Weibchen und das Rentenalter.

Zuchtaufzeichnungen

Der Züchter ist verpflichtet, für jedes von ihm abgegebene Tier Angaben zu diesem sowie des Käufers zu dokumentieren. Der Verkauf von Tieren an Zoohandlungen, Futtertiere und Versuchstieranstalten ist verboten. 

Haltungsstandard

Alle bei einem Züchter lebenden Degus müssen frei von ansteckenden Krankheiten sein. Die Tiere müssen unter artgerechten, hygienischen Bedingungen gehalten werden. Pro Degu muss eine Fläche von mind. 0,5qm zur Verfügung stehen.

Zuchtausschluss

Die Verpaarung von Degus mit unbekannter Abstammung oder ohne gültige Stammbäume und/oder nachweislicher Inzucht im Stammbaum, sind von der Zucht ausgeschlossen. Zuchttiere müssen augenscheinlich frei von Anomalien / Fehlbildungen sein. 

Informationspflicht

Die Züchter sind verpflichtet ihre Zucht für Außenstehende übersichtlich zu gestalten und diese aktuell zu halten.

Verwandtenpaarungen

Die Paarungen zwischen Halb- und Vollgeschwistern, einem Elternteil und einem Nachkommen und die Paarung von Degus, die elf (11) oder weniger unterschiedliche Vorfahren in drei Generationen aufweisen, sind von der Zucht ausgeschlossen.

Qualzucht

Von der Zucht ausgeschlossen sind Qualzuchten nach dem Tierschutzgesetz § 11b und zusätzlich; Rex-, Langhaar- und Angora-Fell, Nackt/Haarlose Degus, Schwanzlose Degus, Fehlende oder verdrehte Wimpern u/o Tasthaare.

Warum beim Züchter aus dem Verein kaufen

Was sie von Züchtern des Vereins erwarten können

  • Jährliche Kontrollen der Zuchten mit aktuellem Jahressiegel
  • Sorgfältige Auswahl der Zuchttiere
  • Austausch mit anderen Züchtern, auch grenzüberschreitend
  • Zuchttiere nur mit Abstammungsnachweis
  • Selektierung nach Gesundheit und Charakter
  • Tierärztliche Untersuchungen
  • Genetische Auffälligkeiten, vererbbare Krankheiten oder sonstige Einschränkungen werden als Zuchtausschluss angesehen
  • Abgabe des Nachwuchses nur bei bester Gesundheit
  • Prüfung der zukünftigen Haltungsbedingungen bei Abgabe

Was soll man Züchter fragen?

Woher stammen die Elterntiere?
Sorgfältige Auswahl der Zuchttiere. Ein sofortiger Ausschluss ist die Antwort „Zoohandel, Tierheim, Privat, Unbekannt“, die Zuchttiere müssen einen Abstammungsnachweis haben.

Was füttert der Züchter?
Der Züchter sollte keinesfalls Obst oder eine getreidehaltige Fertigmischung füttern, ebenso sind Pellets kein geeignetes Futter.

Wie hält der Züchter seine Degus?
Prüfung der Haltungsbedingungen/Käfige. Die Mindestmaße von 0,5qm durchgängiger Lauffläche pro Degu sollten eingehalten werden. Die Käfige sollten sauber und nicht verdreckt sein.

Sind Krankheiten der Eltern bekannt?
Selektierung nach Gesundheit und Charakter. Besonders häufig sind Zahnprobleme aufgrund schlechter Gene.

Der Kauf von Degus bei einem Züchter aus dem Verein beinhaltet nicht nur eine Möglichkeit die Elterntiere zu besichtigen, sondern auch die Lebensumstände der ersten Wochen mitzubekommen. Du kannst dir deine neuen Gefährten von klein an aussuchen und ihnen beim Aufwachsen in den ersten 7 Wochen zuschauen.
Die Verpaarungen werden sorgfältig ausgesucht und die Lebensumstände können bei seriösen Züchtern immer besichtigt werden. Die Sozialisierung findet ab den ersten Tagen statt und die Gesundheit der Jungen wird regelmäßig kontrolliert.

Zoohandlungen

Viele Fachgeschäfte bieten inzwischen eine umfassende Beratung über Degus an. Jedoch werden noch immer viele Falschinformationen verbreitet. Zum Großteil kommen die Degus aus sogenannten Massenzuchten, dort werden die Tiere großen Gruppen auf engsten Raum gehalten und dienen nur der Vermehrung.  Die Sozialisierung ist, wie bei jedem Tier, sehr wichtig und wird von den Züchtern nur ungenügend oder gar nicht gelebt. Die Inzucht in solchen Betrieben kann nicht vollständig ausgeschlossen werden, was sich immer auf die Gesundheit und Lebensdauer des Tieres auswirkt.

Einige private Züchter werden des Öfteren von Zoohandlungen oder Internetportal angefragt, ob diese von uns Tiere in allen Farben beziehen können – Ja, auch die großen seriösen Ketten fragen an – daher nun einige Fakten:

  • Offizielles Vorgehen:

    • Verträge werden abgeschlossen und es finden Kontrollen der Zuchtanlagen und Zuchttiere statt

    Inoffizielles Vorgehen:

    • Einen Vertrag oder eine Anfangskontrolle wird nicht getätigt
    • Die Tiere werden auf Anfrage bestellt oder die Zoohandlung wird beliefert sobald Nachwuchs vorhanden ist
    • Die Tiere werden als „Retoure-Ware“ angekauft
    • Festpreise pro Tier/Geschlecht/Farbe oder gegen Warenwert Gutschein
    • Priese pro Degu zwischen 10-25€
    • Sonderfarben werden IMMER und von JEDEM genommen, da die Nachfrage entsprechend groß ist
    • Abnahme der Tiere wenn diese augenscheinlich gesund sind

    Die Aussage „Alle unsere Züchter von denen wir Tiere nehmen sind zertifiziert, geprüft und vertraglich dazu verpflichtet …“ kann in den meisten Fällen umgangen werden wenn es sich um eine spezielle/seltenere Tierart oder Färbung handelt.

Die meisten Kleintiere von gewerblichen Züchtern oder Massenzüchtern werden in Makrolonboxen gehalten, eine andere Unterbringung bei einer Tieranzahl ab 300 ist nicht möglich.

Krankheitsanfällig sind die meisten Kleintiere und kostspielig sind diese bei Krankheit sowieso, daher werden kranke Tiere entsorgt und nicht behandelt. Dies gilt jedoch nicht für den Nachwuchs, dieser wird bei nicht sichtbarer Erkrankung trotzdem an die Tierhandlung abgegeben, meist ab einem zu jungen Alter. Zuchtpausen oder Altersbeschränkungen werden bei Züchtern nicht durchgesetzt, ein Tier scheidet erst dann aus der Zucht aus wenn es Todkrank oder tot ist.

Alles, was nicht

  • ausreichende Zuchtpausen
  • ausreichenden Platz
  • ausreichendes Alter der Zuchtweibchen
  • ausreichend Gesellschaft für Weibchen und Männchen
  • ausreichende Genetik Kenntnisse

vorweisen kann, ist schlicht und ergreifend unkontrollierte Vermehrung.

Wer alle diese Punkte berücksichtigt, der wird dabei arm Zoohandlungen mit Tieren zu versorgen… Denn diese zahlen nur einen Bruchteil des späteren Verkaufspreises. Alle oberen Angaben beziehen sich auf Kleintiere.

Woher kommen die Heimtiere?

Recherchen des ARD-Politikmagazins REPORT MAINZ und des Nachrichtenmagazins DER SPIEGEL (14.04.2015).

Bekannte Zoofachgeschäfte und Einzelhandelsgeschäfte unter der Lupe.

Reportage: Report Mainz – Gequälte Kreaturen in Zoogeschäften (Massenzucht)

Qualzuchten

Qualzuchten sind Zuchtformen, die zu gesundheitlichen Einschränkungen führen.

Zur Thematik Qualzuchten sind hier weitere Informationen aufgeführt.

Züchter oder Vermehrer

Der Unterschied zwischen selektierter Zucht und „ich mache Babys“
Wie erkennt man einen seriösen Züchter

Zoohandlungen sollten nicht unterstützt werden, jedoch sind auch aus privaten Händen nicht gleich alle Verkäufer geeignet!

„Ich möchte aber 1x Babys haben“ | „Es ist für den Eigenbedarf“ | "Unser Bock/Weibchen ist sooo toll wir wollen die Gene/Charakter erhalten"